Während sich Tesla-Chef Elon Musk während seines Deutschlandbesuchs in der vergangenen Woche von Politikern und Medien feiern ließ, verbuchte der Aktienkurs seines Unternehmens an der amerikanischen Technologiebörse Nasdaq über mehrere Tage Verluste. Am Freitag ging die Aktie auf einem Kurs von 418,32 Dollar aus dem regulären Handel, was einem Minus von 16 Prozent gegenüber dem Rekordstand von 502 Dollar entsprach, der nur wenige Tage vorher, am 1. September, erreicht wurde.
Damit nicht genug: Weil Tesla, anders als erhofft, nicht in den breit gefassten amerikanischen Börsenindex S&P 500 aufgenommen wurde, verlor der Kurs nach Börsenschluss nochmal 6 Prozent. Die Indexaufnahme hätte bei Indexfonds für Nachfrage nach Tesla-Aktien gesorgt, die den S&P 500 abbilden.
Diese Entwicklung macht Tesla nun nicht von dem einen auf den anderen Tag zu einem schlechten Investment, zumal der Aktienkurs immer noch weit über dem Niveau vom Jahresanfang notiert. Doch scheint sich für die hoch bewerteten amerikanischen Technologieunternehmen eine Korrektur abzuzeichnen, von der nicht nur Tesla betroffen ist. So hatte der Technologieindex Nasdaq 100 am Donnerstag einen Einbruch von mehr als 5 Prozent zu verzeichnen, der auch andere internationale Börsen in Mitleidenschaft zog. Anleger halten es in diesem Segment offenbar für sinnvoller, Gewinne zu kassieren, statt auf weitere Kursanstiege zu setzen.
Christian Kahler, Leiter Aktienstrategie bei der DZ Bank, hat in einer am Montag veröffentlichten Studie das Kurs-Gewinn-Verhältnis der Indizes Nasdaq 100 und S&P 500 untersucht und festgestellt, dass die Unternehmensgewinne immer weiter hinter den steigenden Aktienkursen zurückgeblieben sind. Er rechnet daher mit einer Korrektur.
Mit Blick auf Tesla passt es da ins Bild, wenn hoffnungsvolle Aussagen von Volkswagens Betriebsratschef über die E-Auto-Produktion des deutschen Autokonzerns nun der VW-Aktie Auftrieb verleihen. Tesla-Gründer Musk hatte auf seiner Deutschlandtour auch in Wolfsburg Station gemacht und soll dort eine Probefahrt in einem elektrischen ID.3 von Volkswagen gemacht haben. Betriebsratschef Osterloh sprach in einem nach dem Musk-Besuch veröffentlichten Interview davon, dass Volkswagens Elektroautoproduktion früher als geplant zum Rivalen Tesla aufschließen könnte.
Selbst wenn Tesla nun auch in der beginnenden Woche an der Börse weiter den Rückwärtsgang einlegen sollte, dürfen Anleger eines nicht vergessen: Erst am 31. August hat das Unternehmen seine Aktien im Verhältnis 1 zu 5 aufgespalten, um den Kurs optisch zu reduzieren und für Kleinanleger erschwinglicher zu werden. Die Aktie durchbrach im Vorfeld dieser Aufspaltung sogar die Marke von 2000 Dollar. Der Schlusskurs vom Freitag von 418 Dollar notiert also rechnerisch immer noch deutlich über der Barriere von 400 Dollar, die man angesichts der Aufspaltung zum Kurs von 2000 Dollar setzen kann. Anleger sollten die 400-Dollar-Marke also bei der weiteren Entwicklung im Blick behalten.
September 07, 2020 at 05:04PM
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